Ausflug ins Montserrat

Aber nicht nur die Stadt Barcelona an sich, sondern auch das Hinterland haben einen großen Reiz. So folgten wir dem Vorschlag meines Kumpels, der eine Woche mit mir in Barcelona verbrachte, und machten einen Ausflug in das 45 km entfernte

Sandsteingebirge Montserrat: Wir müssen eine ganze Weile suchen und fragen, bevor uns eine kompetente Bahnmitarbeiterin endlich den entscheidenden Hinweis für den richtigen Zug gibt. Wir sind erst mal erleichtert, wobei die 30-minütige Zugfahrt meine Geduld ebenfalls etwas strapaziert. Dafür entschädigt mich die tolle Fahrt mit der Zahnradbahn steil hinauf bis zum Kloster Montserrat, welches spektakulär in die Felsen integriert ist. Der Ausblick hinunter auf das Hinterland und den weitläufigen Naturpark ist genial und löst bei mir das Gefühl aus, im Hochgebirge zu sein. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit, die schöne Klosterkirche anzuschauen. Einziger Wermutstropfen sind die etwas zu vielen Touristen rund um die Klosteranlage, aber wer will es den Menschen verdenken.

Fotos: David Schäfer und privat

Buchtipp – „Mein Papa fährt Rollstuhl“

Es ist der Klassiker schlechthin: kleine Kinder stehen staunend vor meinem großen Hightech-Rollstuhl und werden von ihren Eltern schnell weggezogen: Bitte bloß nicht hinschauen, das ist nichts für dich! Ich finde es vielmehr toll und auch wichtig, wenn Eltern den Kindern erklären möchten, was es damit auf sich hat. Das ist ein Stück Inklusion, vor allem wenn Eltern ganz offen fragen, ob das für mich o. k. ist.

Es besteht heutzutage weniger Scheu, Menschen mit Schwerbehinderung anzusprechen. Aber ein Großteil der Gesellschaft versteht nach wie vor nicht, dass auch Menschen mit schwerer Einschränkung ein Bedürfnis nach Sexualität oder den Wunsch nach einer festen Partnerschaft und Familie haben. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn Eltern mit Behinderung staunend angeschaut werden. Hier bietet das schöne Kinderbuch „Mein Papa fährt Rollstuhl“ einen interessanten und offenen Einblick, was es bedeutet, einen Vater im Rollstuhl zu haben. Verlegerin Doris Hesseler, Mutter eines schwermehrfachbehinderten Sohnes, vertreibt seit mehr als 10 Jahren Kinderbücher mit Inklusions-Hintergrund.

Foreigner at its best

Vor zwei Wochen war Mosbach! Foreigner! Echt herausragend, die Altrocker um Mick Jones haben alles gegeben und eine tolle Show abgezogen! http://www.youtube.com/watch?v=qzZB7eeXA8k. Auch bei mir waren die Vorzeichen für ein tolles Konzert an einem lauen Sommerabend gegeben. Aber der Reihe nach: Es war nicht ganz unkompliziert, die Fahrt nach Mosbach zu organisieren. Ich bekomme wie schon einmal erwähnt, jeden Monat eine bestimmte Anzahl von Kulturfahrten bezahlt. Um die ganze Geschichte abzukürzen an dieser Stelle nur mal soviel: Ich habe mir so viele Kulturfahrten zusammengespart, dass ich mit dem Taxi zumindest vom Konzert zurückfahren konnte.

IMG_0421Die Hinfahrt wickle ich also mit den öffentlichen Verkehrsmittel ab. Etwas kompliziert, aber letztlich klappt alles sehr gut. Erstmals nutze ich die rollstuhlgerechte Toilette der Deutschen Bahn. Ich komme zwar gut hinein, aber bei dem Versuch, aus dem WC rauszufahren, bestätigen sich meine Befürchtungen. Ich verschätze mich um wenige Millimeter und bleibe am Türrahmen hängen, rückwärts zu fahren war eben noch nie meine große Stärke! Etwas  kleinlaut überlasse ich es meiner Helferin, mich hinauszufahren. Auch sie scheitert, wobei ich sie von jeder Schuld freispreche, weil es wirklich nicht ganz einfach ist. Also versuche ich, im WC zu drehen und siehe da es klappt! Hätte ich nur gleich auf meine Helferin gehört, manchmal haben die Assistenten halt doch recht 🙂

IMG_0394In Mosbach angekommen, müssen wir uns erst mal orientieren und schlagen dann den kürzesten Weg Richtung Elzpark ein. Irgendwann stoßen wir auf weitere Konzertgänger. Um zum Eingang zu gelangen, müssen wir erst mal um den Park herumfahren. Und bekommen schon einen guten Vorgeschmack, was uns erwartet: Es wir immer lauter und mir haut es fast die Ohren weg. Kurz vor dem Eingang bekommen wir noch etwas Vorprogramm geboten und werden Zeuge wie ein alter Mercedes-Fahrer rückwärts punktgenau das Schild einer Verkehrsinsel umrammt. Ein ziemlich verwirrter Mann steigt aus, um dann aber schnell weiterzufahren. Eine Frau empört sich wegen Fahrerflucht und notiert die Nummer. Na ja, wenn sie meint, ich habe jetzt jedenfalls Besseres zu tun! Auf dem Konzertgelände atme ich beruhigt durch: So laut wie es draußen erschien, ist es auf dem Gelände nicht. Die Verständigung mit meiner Helferin ist trotzdem sehr eingeschränkt. Ich muss die Songpausen abwarten, um etwas loszuwerden.

IMG_0422Ansonsten ist alles perfekt, die Rollstuhltribühne ist sehr großzügig mit einem super Überblick; nebenbei kann ich mich amüsieren, wie das fast ausschließlich 20 Jahre ältere Volk um mich herum abgeht 🙂 Neben mir ist eine Rollstuhlfahrerin kaum zu bremsen und bewegt sich wie wild im Takt. Meine Stimmung wird von Lied zu Lied besser, die Altrocker sind einfach klasse! Der spaßige Abend wird nur einmal von einer Wespe gestört, die – gerade als meine Helferin etwas zu trinken holt – nichts Besseres zu tun hat, als auf meiner Nasenmaske zu landen. Sie krabbelt langsam Richtung meines Gesichts und ich bekomme leichte Panik. Wie ein Irrer kreisle ich herum, um das Vieh loszuwerden. Zwei Ehepartner vor meiner Tribüne grinsen über das ganze Gesicht, weil sie denken, ich würde vor Spaß abdancen. Zum Glück kommt meine Helferin im nächsten Augenblick, ich habe die Attacke überlebt. Jetzt kann es mit Volldampf weitergehen.

Meine persönliche E-rkenntnis des Tages: Rollstuhlfahrer können nichts falsch machen, wenn sie ein Konzert besuchen.

Die E-Gebrauchsregel des Tages: Lasse niemals hilflose Rollstuhlfahrer bei einem Konzert alleine.

Willkommen bei meinem Blog

„Marcel gibt Gas“ ist ein Alltagsknigge für den Umgang mit E-Rollstuhlfahrern bzw. E-Rollstuhlfahrerinnen und ein Ratgeber für E-Rollstuhlfahrer, wie sie sich gegenüber ihrer Umwelt verhalten sollten. Titelbild im Original

Der „Blogspot“ bringt das Leben eines E-Rollstuhlfahrers mit etwas Witz anschaulich rüber.

 

Neuer Beitrag im Themenbereich Freizeit:

Turnfest in der Rhein-Neckar-Region – Faszination Kunstturnen

Als alter Sportfanatiker, für den Fußball-Bundesliga Pflicht ist und sportliche Großereignisse wie Weltmeisterschaften und Olympische-Spiele ein absolutes Highlight darstellen, bin ich natürlich dabei, wenn das internationale Turnfest direkt vor meiner Haustür stattfindet. Ich interessiere mich auch für sogenannte Randsportarten, kann dafür aber kaum jemanden von meinem Freundeskreis begeistern. Mehr…

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Der Messe-DreiteilerTeile 1, 2 und 3: Die momentane Job-Situation, Messebesuch in Stuttgart und Karlsruhe – Der Vergleich und Fachlicher Überblick – Was gibt es Neues?

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