Immer wieder Dienstags

Ich pace mit Karacho zur Straßenbahnhaltestelle, weil ich mal wieder spät dran bin. Mein Helfer hechelt hinterher. Es geht zum allwöchentlichen Filmabend zu meinen Kumpels. Wieso ich eigentlich immer so spät dran bin? Also zum einen benötigt ein E-Rollstuhl-Fahrer wie ich immer für alle Dinge etwas mehr Zeit, zum anderen aber ist es selbstverschuldet, da ich immer denke, so viel wie möglich noch erledigen zu müssen. Der alltägliche Wahnsinn eben!

Seit ich wegen meines Umzugs mit der Bahn zum Filmabend muss, bin ich immer pünktlich bei meinen Freunden. Die Bahn zwingt mich quasi dazu, ich muss lediglich immer Vollgas geben dank meines großzügigen Zeitmanagements.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich überhaupt kein Filme-Gucker bin und viel lieber die ganze Zeit mit meinen Kumpels reden würde. Aber sie bemühen sich wirklich sehr, um mir möglichst Marcel-gerechte Filme vorzusetzen. Diesmal kommt Iron Man 2, ganz ok, aber ich bin müde, träume vor mich hin und will heim. Beim Blick auf die Uhr wird mir klar, dass ich so schnell wie möglich losfahren muss. Schnell bespreche ich mit meinen Kumpels die letzten Details und lasse mich anziehen. Dann geht’s mal wieder ab, mit Vollgas schieße ich um die nächsten Kurven, der Wettlauf mit der Straßenbahn beginnt. Es ist unglaublich, aber als ich die Haltestelle erreiche, fährt gerade die Bahn ein. Puh, mal wieder gut gegangen!

Meine persönliche E-rkenntnis des Tages: Wer zu spät dran ist, den bestraft nicht immer die Straßenbahn.

Die E-Gebrauchsregel des Tages: Wer mit E-Rollstuhl-Fahrern unterwegs ist, muss fit im Schritt sein.