Gaffer mit den eigenen Waffen schlagen

Anfang des Jahres hörte ich davon, dass der Katholikentag dieses Jahr in Mannheim stattfindet. Als Heidelberger und gläubiger Christ habe ich einen Besuch dieses Ereignisses gleich auf meinen Jahresplan gesetzt. Zum einen weil ich auf interessante Vorträge gehofft habe, zum anderen war ich neugierig, wie sich die Katholiken in der Öffentlichkeit präsentieren und wie sie mit dem Thema Behinderung umgehen würden.

Aber der Reihe nach: Als wir in Mannheim ankommen, stürze ich mich zusammen mit meinem Helfer ins Getümmel. Es ist mal wieder wie immer: Je mehr Menschen unterwegs sind, desto mehr potentielle Schaulustige habe ich zu befürchten. Ich schaffe es problemlos, die Aufmerksamkeit vieler Kirchentagsbesucher auf mich zu lenken. Irgendwann meint mein Helfer zu mir, dass es ja ganz schön krass sei, wie viele Menschen mich anstarren.

Ich erzähle ihm die Geschichte von meinem Urlaub mit meiner Schwester in Prag. Sie machte sich einen Spaß daraus und rief jedem, der mich länger als fünf Sekunden anschaute, lauthals den Aufschrei „GuckGuuuck“ hinterher. Mein Helfer ist sofort „Feuer und Flamme“ und kringelt sich vor lachen. Er will das jetzt unbedingt sofort ausprobieren und ich habe keine Chance mehr, ihn davon abzuhalten…
Er hat den Rest vom Tag wahnsinnig viel Spaß und wir können uns teilweise das Lachen nicht verkneifen. Manchmal tun mir die Leute, die Opfer meines Helfers werden, fast leid. Hin und wieder übertreibt er es und ich gestehe mir ein, dass ich manche Menschen  genauso komisch anschaue. Dennoch haben es einige so genannte „Gaffer“ verdient, dass wir ihnen eine kleine Lektion erteilen.

Meine persönliche E-rkenntnis des Tages: Ein bisschen Spaß muss sein!

Die E-Gebrauchsregel des Tages: So außergewöhnlich sind E-Rollstuhlfahrer nun auch wieder nicht.