Die Leiden eines Texters

Heute, Dienstag 19 Uhr, bald ist es Zeit, zur Straßenbahn zu fahren. Ich möchte wieder zum allwöchentlichen Filmabend mit meinen Kumpels, worüber ich schon berichtet habe. Plötzlich bekomme ich einen Anruf und es ist mein Kumpel. Er sagt mir leider schon wieder ab: Es ist echt blöd, aber er ist immer noch erkältet und nicht in der Stimmung, Filme zu schauen. Der arme Kerl, das geht jetzt schon vier Wochen so und es ist kein Ende in Sicht. Auch wenn er kein Gemüse mag und meiner Meinung nach viel zu wenig Vitamine zu sich nimmt, tut er mir jetzt leid.

Burnout4Dieses Mal finde ich es auch richtig schade, obwohl ich auch einiges zum Schreiben habe. Meinen Zeitplan habe ich heute schon mehrfach über den Haufen geworfen und jetzt konterkariere ich ihn nochmal. Anstatt mir eine Pause zu gönnen, bleibe ich am Bildschirm sitzen, mit der Absicht, noch kurz an einem angefangenen Text zu feilen. Aus kurz wird allerdings drei Stunden und mein Vorsatz, abends nicht mehr soviel zu arbeiten, löst sich in Schall und Rauch auf. Meine Helferin ist nicht überrascht, da sie es schon lange aufgegeben hat, an die Richtigkeit meiner Zeitansagen zu glauben. Aber so ist das halt, wenn man es als Freier Texter nicht schafft, die geistige Kreativphase des Vormittags ausschließlich zum Arbeiten zu nutzen.

Meine persönliche E-rkenntnis des Tages: Verlasse dich nie auf deinen persönlichen Zeitplan.

Die E-Gebrauchsregel des Tages: Freie Texter im E-Rollstuhl wissen nicht, wann der Feierabend beginnt.